REVISION(ISM)EN. POST-JUGOSLAWISCHE ERFAHRUNGEN

17 Uhr Tamistad Lesung
Es liest Maja Iskra
(hosted by Melisa Slipac)

18:15 Uhr
Revision(ism)en. Post-Jugoslawische Erfahrungen
Filmprogramm, kuratiert von Borjana Gaković

Freier Eintritt

Revision(ism)en. Post-Jugoslawische Erfahrungen – Filmprogramm, kuratiert von Borjana Gaković

U RATU I REVOLUCIJI / IN WAR AND REVOLUTION
HRV 2011 | Ana Bilankov | 15 Min | OmeU

Am Beispiel eines Buches, das von ihrem Großvater zur Zeit des sozialistischen Jugoslawiens herausgegeben wurde, thematisiert Ana Bilankov die Verbannung von Büchern im Kroatien der 1990er Jahre stellvertretend für das Auslöschen der (kollektiven) Erinnerung. Dem stellt sie ein Interview mit ihrer 97 Jahre alten Großmutter gegenüber, die mit dem Verlust der Erinnerung und den Zwängen der Verdrängung kämpft.


JEDAN DAN U SARAJEVU / ONE DAY IN SARAJEVO
BIH 2014 | Regie und Buch: Jasmila Žbanić | Kamera: Christine A. Maier | Schnitt: Isabel Meier | Ton: Igor Čamo | Produktion: Jasmila Žbanić, Damir Ibrahimović | Farbe | 59 min | OmeU


Am 28. Juni 1914 wurden der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie in Sarajevo erschossen. Gemeinhin markiert dieses Attentat den Ausbruch des Ersten Weltkriegs, doch weit auseinander gehen die Auslegungen der historischen Rolle des Attentäters Gavrilo Princip: War er Widerstandskämpfer oder Terrorist? Am 28. Juni 2014, 100 Jahre später, wird die Stadt Sarajevo zu einer absurden Kulisse für Live-Geschichtsschreibung wie -Revisionismus der umstrittenen Geschichte Europas, in der sich die unterschiedlichen politischen Lager an offiziellen Gedenkfeiern und fragwürdigen Geschichtsrepräsentationen überbieten. Die Perspektiven derjenigen, die in der durch die Belagerung in den 1990er Jahren gebeutelten Stadt wohnen und arbeiten, bündelt Žbanić gekonnt zu einer elaborierten Analyse des Status quo. (bg)

Kurzbio:

Borjana Gaković ist Film- und Medienwissenschaftlerin. Sie ist als Kuratorin, Moderatorin, Redakteurin, Dozentin und Autorin im Bereich der Film- und Kinokultur tätig. Ihre Arbeit fokussiert auf Geschichtsrepräsentationen und Medialitäten der Geschichtsschreibung, europäisches Kino der 1960er und 1970er Jahre, Feminismen in Geschichte und Gegenwart sowie Krieg und Trauma im Film. Ihre Filmprogramme werden in zahlreichen Kinos und auf Filmfestivals in Deutschland sowie international gezeigt.

.dıtiramb in Kooperation mit this human world – INTERNATIONAL HUMAN RIGHTS FILM FESTIVAL