Am ehesten merkt man am Namen, dass das schikaneder eine lange Geschichte hinter sich hat (denn so viele kennen die Gegebenheiten in der Filmkabine dann doch nicht). Schikaneder
ist kein Zungenbrecher, aber doch ein gewöhnungsbedürftiger Name und kommt nicht so leicht von der Zunge wie jene von anderen
neuzeitlichen, vergleichbaren Orten in der Stadt. Immerhin geht der Name auf Emanuel Schikaneder, der das Libretto
von Mozarts Zauberflöte schrieb (und gerne den Vogelfänger Papageno darin verkörperte), zurück. Immerhin ist das
schikaneder das zweitälteste bzw. das älteste durchgehend bespielte Programmkino Wiens (seit 1912). Und immerhin feierte das schikaneder unter Leitung von Johannes Wegenstein, der aus dem kleinen Schikaneder das schikaneder heute, das wir scheinbar seit Ewigkeiten kennen, zauberte, kürzlich seinen 20. Geburtstag.
Die Zeit ist relativ beim schikaneder: vielleicht bleibt es immerjung, weil es gelernt hat, die langen Nächte und die schlechten Wetterphasen auszukosten und dem
Geblendet-Sein aus dem Weg zu gehen. Bestimmt auch - ja, sicher sogar - weil es seine Kräfte vom Rausch der Bilder und des
Erzählten auf der Leinwand täglich schöpft. Und doch nein: die Jungen, die Alten, die Wilden, die Kreativen, die Geliebten,
die Verliebten, die Rausch-Suchenden, die Bilderrausch-Suchenden kommen und gehen, oder bleiben eine Zeitlang und gehen, oder
kommen wieder, oder verabschieden sich für länger. Und das schikaneder steht da und lässt stoisch das bunte Treiben zu - seit
über 20 Jahren! Das Schik, das Schiki, das Schicka... Nein, schikaneder, bitte, ohne c.