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about schikaneder

Das Schikaneder ist eine von Wiens originellsten Vielzweck-Locations. Es beherbergt nicht nur eines der beliebtesten und charmant heruntergekommenen Experimental- und Independent-Kinos der Stadt, sondern die schikaneder Bar gleich nebenan hat sich zudem zu einem populären Treff für jegliches Barvolk entwickelt.
(Kunst)Studenten, Kreative und andere Trinkfreudige lungern hier gemeinsam auf bequemen, alten Couchen herum, während ein täglich wechselndes DJ Line-up den passenden Soundtrack zwischen Indie-Rock, Pop, Minimal, Techno, Disco und House liefert. Und zuweilen kommt es dann auch schon mal vor, dass sich der eine oder andere Couch Potato von seinem gemütlichen Sitz erhebt und sich hinaus auf den Dancefloor wagt... (Text in Kooperation mit b-guided und Unit F)

Am ehesten merkt man am Namen, dass das schikaneder eine lange Geschichte hinter sich hat (denn so viele kennen die Gegebenheiten in der Filmkabine dann doch nicht). „Schikaneder“ ist kein Zungenbrecher, aber doch ein gewöhnungsbedürftiger Name und kommt nicht so leicht von der Zunge wie jene von anderen „neuzeitlichen“, vergleichbaren Orten in der Stadt. Immerhin geht der Name auf Emanuel Schikaneder, der das Libretto von Mozarts „Zauberflöte“ schrieb (und gerne den Vogelfänger Papageno darin verkörperte), zurück. Immerhin ist das schikaneder das zweitälteste bzw. das älteste durchgehend bespielte Programmkino Wiens (seit 1912). Und immerhin feierte das schikaneder unter Leitung von Johannes Wegenstein, der aus „dem kleinen Schikaneder“ das schikaneder heute, das wir scheinbar seit Ewigkeiten kennen, zauberte, kürzlich seinen 20. Geburtstag.
 
Die Zeit ist relativ beim schikaneder: vielleicht bleibt es immerjung, weil es gelernt hat, die langen Nächte und die schlechten Wetterphasen auszukosten und dem Geblendet-Sein aus dem Weg zu gehen. Bestimmt auch - ja, sicher sogar - weil es seine Kräfte vom Rausch der Bilder und des Erzählten auf der Leinwand täglich schöpft. Und doch nein: die Jungen, die Alten, die Wilden, die Kreativen, die Geliebten, die Verliebten, die Rausch-Suchenden, die Bilderrausch-Suchenden kommen und gehen, oder bleiben eine Zeitlang und gehen, oder kommen wieder, oder verabschieden sich für länger. Und das schikaneder steht da und lässt stoisch das bunte Treiben zu - seit über 20 Jahren! Das Schik, das Schiki, das Schicka... Nein, schikaneder, bitte, ohne „c“.

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schikaneder Sein Vorname war Emanuel. Er war Gönner, Künstler, Hallodri, Genie, Wahnsinniger, Säufer, Spieler, Männer- UND Frauenheld, ein echter Freund, Intimus größter Künstler und Musiker, Haberer von Wolfgang Amadeus Mozart, Förderer von Beethoven. Er war ein Stachel im Fleische der Reichen, ein Zauberer und Scharlatan, er war Pop und Punk, Würde und Versagen, er war da für seine Leute. Er war schwierig, klug und schön. Kurzum, er war ein herrlicher Fetzenschädel. - Schön, dass all diese, seine Tugenden heute ein kleines, magisches Kino mit Bar sind. Sebastian Brauneis

Ich hatte in den 90ern eine meiner ersten Lesungen im schikaneder. Es war damals schon eine Drehscheibe für Film und Literatur abseits des Mainstreams. Für uns war es aber auch Wohnzimmer, Tanzfläche und Diskussionsplatz. In anderen Worten, das schikaneder hat uns geprägt. David Schalko

Frei nach Falco: Wer sich an die frühen 2000er im Schikaneder erinnert, der hat sie nicht erlebt. Anja Salomonowitz