IL MIO CORPO
Unter der sengenden Sonne Siziliens sammelt der Teenager Oscar mit seinem herrischen Vater und
seinem Bruder Altmetall auf den Müllhalden, um es für ein wenig Geld weiterzuverkaufen. Ein paar Kilometer weiter putzt der
aus Nigeria geflüchtete Stanley die Kirche. Er darf für sechs Monate bleiben und genießt den Schutz des Priesters, für den
er sich auch um den Garten und die Schafe kümmert. Oscar und Stanley – zwei Überlebende, die scheinbar alles trennt, aber
doch das Gefühl teilen, als In-die-Welt-Geworfene von den Entscheidungen anderer abhängig zu sein. Werden sie sich erkennen,
wenn sie aufeinandertreffen, auch wenn es nur eine flüchtige Begegnung ist?
Mit einem zutiefst
humanistischen Blick porträtiert Michele Pennetta den Jungen und den erwachsenen Mann zu den Klängen von Pergolesis „Stabat
mater“ als durch die Landschaft schwebende Körper auf der Suche nach Erlösung und einem besseren Leben. „Il mio corpo“ wurde
auf dem Filmfestival Visions du Réel in Nyon und bei ACID in Cannes gefeiert und 2021 für den Schweizer Filmpreis als Bester
Dokumentarfilm nominiert. Jetzt ist Pennettas assoziative Liebeserklärung an Sizilien und die Ausgestoßenen der Gesellschaft
auch auf der deutschen Leinwand zu sehen.