X
#de Regie-Ausnahmetalent Ti West feiert seine Rückkehr auf die Kinoleinwand mit einem
gefeierten stylishen Retro-Slasher. Gekonnt mixt er das Setting einer 70er-Jahre-Pornoproduktion mit düsterem Grusel und spaßigen
Kills.
#en In 1979, a group of young filmmakers set out to make an adult film in rural Texas, but when their reclusive, elderly hosts catch them in the act, the cast find themselves fighting for their lives.
#en In 1979, a group of young filmmakers set out to make an adult film in rural Texas, but when their reclusive, elderly hosts catch them in the act, the cast find themselves fighting for their lives.
Heimlich,
still und leise drehte Ti West während der Corona-Pandemie nach mehrjähriger Spielfilmpause und diversen Fernsehengagements
ein neues abendfüllendes Werk ab, das sich mit seiner größten Leidenschaft befasst: dem Horrorkino vergangener Tage. Überraschte
der oft als Regisseur, Drehbuchautor, Editor und Produzent in Personalunion auftretende US-Amerikaner 2016 noch mit seiner
Westernhommage In a Valley of Violence, verneigt er sich mit „X“ nun vor den Backwoods- und Slasher-Arbeiten der 1970er-Jahre,
ohne allerdings in Ehrfurcht zu erstarren. Will heißen: Genreregeln und -klischees werden durchaus unterlaufen.
Ein Klassiker des Terrorkinos der damaligen Zeit drängt sich schon nach wenigen Minuten als Referenzpunkt auf. Wer Tobe Hoopers einflussreichen Hinterlandschocker The Texas Chainsaw Massacre von 1974 kennt, dürfte sich mehr als einmal an diesen Meilenstein des Grauens erinnert fühlen. Auch bei West bricht nämlich in den Sommermonaten eine Gruppe vorwiegend junger Menschen in einem Van zu einer Fahrt ins ländliche Texas auf und erlebt dort ein böses Erwachen. Gekreuzt wird die an sich noch nicht sehr originelle Prämisse mit einer Ebene, die andere filmische Bezüge aufmacht: Die Protagonist*innen von X wollen Ende der 1970er-Jahre den erblühenden Pornomarkt erobern, der, anders als Hollywood, ein Tummelplatz für Do-it-yourself-Akteure ist. Alles, was man braucht, sind ein taugliches Equipment und Darsteller*innen, die sich vor der Kamera entblößen.
Dass es ihm Freude bereitet, mit Genreelementen zu jonglieren, demonstriert Ti West auch, sobald das mit saftigen handgemachten Gore-Effekten aufwartende Abschlachten beginnt. Anders als im Slasher-Kino üblich beißen hier nicht diejenigen als Erste ins Gras, die sich am sexuell aktivsten präsentieren. Und statt der obligatorischen leicht bekleideten Damen sind es dieses Mal die Herren der Schöpfung, die in den unpassendsten Augenblicken seltsam freizügig durch die Gegend laufen. Entrückte Zwischenspiele – etwa eine Tanzeinlage nach einem Mord – tragen ebenfalls dazu bei, X von Horrordutzendware abzugrenzen. Manche Kritiker*innen schießen mit ihren Lobeshymnen auf den Film sicher übers Ziel hinaus. In einer Welt, in der gelackte, auf plumpe Geisterbahnfahrten vertrauende Gruselwerke den Markt fluten, ist Wests in verwaschenem Retrolook daherkommender, stellenweise betont sarkastischer Provinzalbtraum aber durchaus eine Wohltat. Erwähnt sei abschließend noch ein im Abspann verratener Besetzungskniff, der auch für ein bereits fertiggestelltes Prequel von Bedeutung ist. Also: Nach dem letzten Bild nicht gleich das Weite suchen!
"Ein cleverer und atemberaubend origineller Slasher." (Slashfilm)
"Eine ausgelassene, böse dunkle Horrorkomödie." (Indiewire)
"Ti West zerlegt mit „X“ das Horrorfilm-Genre, nur um es dann umso fieser wieder auferstehen zu lassen. Mit einer sagenhaft guten Hauptdarstellerin." (Süddeutsche Zeitung)
Ein Klassiker des Terrorkinos der damaligen Zeit drängt sich schon nach wenigen Minuten als Referenzpunkt auf. Wer Tobe Hoopers einflussreichen Hinterlandschocker The Texas Chainsaw Massacre von 1974 kennt, dürfte sich mehr als einmal an diesen Meilenstein des Grauens erinnert fühlen. Auch bei West bricht nämlich in den Sommermonaten eine Gruppe vorwiegend junger Menschen in einem Van zu einer Fahrt ins ländliche Texas auf und erlebt dort ein böses Erwachen. Gekreuzt wird die an sich noch nicht sehr originelle Prämisse mit einer Ebene, die andere filmische Bezüge aufmacht: Die Protagonist*innen von X wollen Ende der 1970er-Jahre den erblühenden Pornomarkt erobern, der, anders als Hollywood, ein Tummelplatz für Do-it-yourself-Akteure ist. Alles, was man braucht, sind ein taugliches Equipment und Darsteller*innen, die sich vor der Kamera entblößen.
Dass es ihm Freude bereitet, mit Genreelementen zu jonglieren, demonstriert Ti West auch, sobald das mit saftigen handgemachten Gore-Effekten aufwartende Abschlachten beginnt. Anders als im Slasher-Kino üblich beißen hier nicht diejenigen als Erste ins Gras, die sich am sexuell aktivsten präsentieren. Und statt der obligatorischen leicht bekleideten Damen sind es dieses Mal die Herren der Schöpfung, die in den unpassendsten Augenblicken seltsam freizügig durch die Gegend laufen. Entrückte Zwischenspiele – etwa eine Tanzeinlage nach einem Mord – tragen ebenfalls dazu bei, X von Horrordutzendware abzugrenzen. Manche Kritiker*innen schießen mit ihren Lobeshymnen auf den Film sicher übers Ziel hinaus. In einer Welt, in der gelackte, auf plumpe Geisterbahnfahrten vertrauende Gruselwerke den Markt fluten, ist Wests in verwaschenem Retrolook daherkommender, stellenweise betont sarkastischer Provinzalbtraum aber durchaus eine Wohltat. Erwähnt sei abschließend noch ein im Abspann verratener Besetzungskniff, der auch für ein bereits fertiggestelltes Prequel von Bedeutung ist. Also: Nach dem letzten Bild nicht gleich das Weite suchen!
"Ein cleverer und atemberaubend origineller Slasher." (Slashfilm)
"Eine ausgelassene, böse dunkle Horrorkomödie." (Indiewire)
"Ti West zerlegt mit „X“ das Horrorfilm-Genre, nur um es dann umso fieser wieder auferstehen zu lassen. Mit einer sagenhaft guten Hauptdarstellerin." (Süddeutsche Zeitung)