TAUSENDSCHÖNCHEN

Daisies
Věra Chytilová, Věra Chytilová, CZ, 1966
76 min., OmdU
In DAISIES geht es um zwei junge Frauen, die Unfug treiben. So könnte die Handlung dieses Films in einem sehr kurzen Satz zusammengefasst werden. Und doch liegt dem Werk noch so viel mehr zugrunde. Denn Unfugtreiben heißt hier mutiges Auflehnen gegen ein System, das Freiheiten einschränkt, gegen patriarchale Strukturen und nicht zuletzt gegen die Zensur in der Kunst, der dieser Film schließlich doch zum Opfer fiel.
Die Tschechoslowakische Neue Welle kam in einem Zeitfenster ans Licht, in dem Künstler*innen ein wenig mehr Freiheiten eingeräumt wurde, als in der unmittelbaren Zeit davor und danach. Zu den Ergebnissen zählen Werke, die durch beeindruckende Kreativität, Feinfühligkeit und Gesellschaftskritik auffallen und bis heute Cineast*innen zu begeistern wissen. Věra Chytilová stellt darin eine Schlüsselfigur dar und ihr bildgewaltiger, surrealer Rausch von einem Film ein zeitloses Juwel des anstößigen und entfesselten Kunstfilms. (Julian Stockinger)

„Vera Chytilovás Film verbindet weitestgehend handlungsfreien und wie improvisiert wirkendem Schabernack mit einem unglaublichen filmischen Ideenreichtum, der TAUSENDSCHÖNCHEN in die Nähe des Experimentalfilms rückt.“ (Gregor Torinus | filmtipps.at)

„Avantgarde und Dadaismus, Nonsens und Groteske pur – und stets mit einem Gestus, dass dies entweder alles oder nichts bedeuten muss.“ (Harald Mühlbeyer | kino-zeit.de)