NEUBAU

Johannes M. Schmit, DE, 2020
81 min., OmdU
Spielfilm
de Dieser Film ist ein *. Dazwischen und uneindeutig. Divers. Was ist Traum, was Realität? Was ist Körper? Land vs. Stadt. Jägermeister vs. Stonewall. Ein ruhiges Rätselraten und zugleich Infragestellen eigener Sehgewohnheiten und Erwartungen. Langsam, aber sicher wird einem klar, dass man schwer aus seiner Haut kann, manchmal aber muss. Diese Neubauten stürzen nicht ein, sie wackeln nur. Bedrohlich wie das Landleben an sich. Aber voller zarter Hoffnung auf Liebe an den seltsamsten Orten. NEUBAU ist Sehnsucht in Filmzeit gegossen.

en In the Brandenburg province, Markus is torn between his love for his grandmothers in need of care - one of them suffering from dementia - and his longing for urban self- determination in Berlin. Most of the time, left alone with his worries, he daydreams of a crowd of dazzling demons which act as harbingers of an urban elective family. When Vietnamese technician Duc enters his life, things become more complicated, as Markus has to decide if he should stay or go…
Sommer in der Brandenburger Provinz. Markus ist hin- und hergerissen zwischen der Liebe zu seinen pflegebedürftigen Omas und der Sehnsucht nach einem anderen Leben in Berlin. In Tagträumen erscheint ihm immer  häufiger  eine  Schar  schillernder  Dämonen  als  Vorboten  einer queeren urbanen Wahlfamilie, die ihn aus seiner Einsamkeit befreit. Als er  sich  in  Duc  verliebt,  wird  alles  noch  komplizierter.  Denn  eigentlich  
stehen in Markus’ Neubauwohnung schon die gepackten Kisten für den Umzug in die große Stadt.

Wo  möchte  ich  leben  –  und  wie?  Mit  diesen  existentiellen  Fragen beschäftigen  sich  Autor/Hauptdarsteller  Tucké  Royale  und  Regisseur Johannes  M.  Schmit  in  ihrem  Debütfilm  aus  der  Sicht  eines  jungen queeren  Mannes  in  der  Uckermark.  Und  beantworten  sie  mit  einem dezidiert  nicht-normativen  Lebensentwurf,  in  dem  die  Befreiung  aus  konservativen Vorstellungen von Sexualität und Geschlechterzugehörigkeit  ebenso  eine  Rolle  spielen  wie  Commitment  und  gegenseitige  Fürsorge.  Ihr  queerer  Heimatfilm  entstand  fernab  der  großen  Metropolen als  unabhängige  Produktion  in  einem  Künstler_innen-Kollektiv, dem  es  um  ambivalente  (Gegen-)Erzählungen  und  eine  „Neue  Selbstverständlichkeit“  geht.  Im  Januar  2020  feierte  NEUBAU seine  Uraufführung im Spielfilm-Wettbewerb des Filmfestivals Max Ophüls Preis. Dort  wurde  er  als  Bester  Spielfilm  ausgezeichnet  und  dabei  von  der Jury besonders für seine „Kraft Empathie zu erzeugen“ gelobt. Tucké
Royale  erhielt  zudem  für  sein  Buch  und  Schauspiel  den  Preis  für  den gesellschaftlich relevanten Film.