HUNDSTAGE
Es ist heiß. Es ist österreichisch. Es ist pervers. Vorstadt-Episoden verstricken sich zu schwitzenden
Rangeleien und handfesten Verbrechen bis man Bundeshymnen mit Kerzen im Arsch singt. Dass so etwas Bissiges nur möglich ist
in unserem braven Land.
Bitte um Reservierung und Abholung mindestens 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Beim Ticketkauf und Einlass gilt nach wie vor Maskenpflicht.
Ein Wochenende, eine Hitzewelle: Sechs Geschichten,
ineinander verwoben, erzählen Fragmente des gewohnten und gewöhnlichen Alltags, mit denen Ulrich Seidl seine Erzähltradition
erstmals auf fiktiver Ebene fortsetzt. Abende voller Singspiele, Sex und Gewalt, Tage voller Verlust von Liebe, der Sehnsucht
nach Liebe und gleichzeitig deren Unmöglichkeit. Ein Wochenende voller alltäglichster Katastrophen.
Seidls Film ist nichts für Realitätsflüchtige, weil er das Kino seines Illusionsgehalts entkleidet und auf den harten Kern einer ungeschönten Wirklichkeitsdarstellung reduziert. Er erzählt nicht in der Möglichkeitsform, sondern zeigt beharrlich und schonungslos einen Ist-Zustand, der Fiktion und Realität fast ununterscheidbar macht, was durch das Spiel der Laiendarsteller und die Authentizität der Schauplätze nachhaltig unterstrichen wird. Das macht die Begegnung mit Hundstage zu einem intensiven, manchmal unangenehmen Erlebnis. Die einseitige Konzentration auf das Perverse und Hässliche befördert beim Zuschauer aber auch Abwehr und Distanz und erschwert damit jene Einfühlung, in der er sein eigenes Bild gespiegelt finden könnte.
Seidls Film ist nichts für Realitätsflüchtige, weil er das Kino seines Illusionsgehalts entkleidet und auf den harten Kern einer ungeschönten Wirklichkeitsdarstellung reduziert. Er erzählt nicht in der Möglichkeitsform, sondern zeigt beharrlich und schonungslos einen Ist-Zustand, der Fiktion und Realität fast ununterscheidbar macht, was durch das Spiel der Laiendarsteller und die Authentizität der Schauplätze nachhaltig unterstrichen wird. Das macht die Begegnung mit Hundstage zu einem intensiven, manchmal unangenehmen Erlebnis. Die einseitige Konzentration auf das Perverse und Hässliche befördert beim Zuschauer aber auch Abwehr und Distanz und erschwert damit jene Einfühlung, in der er sein eigenes Bild gespiegelt finden könnte.