FIKKEFUCHS
Bitte um Reservierung und Abholung mindestens 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Beim Ticketkauf und Einlass gilt nach wie vor Maskenpflicht.
Das führt zu einem Film, der unangenehm bis abstoßend wirkt, deswegen aber nicht schlecht ist. Auch wenn die beiden Protagonisten sexistische Armleuchter sind, die sich für Geschenke an die Frauenwelt halten, sind sie doch menschlich. So entsteht ein Film, der stellenweise wirklich witzig, dann aber auch wieder tragisch ist. Wenn Thorben frisch in Berlin angekommen ist und das Holocaust-Mahnmal für einen „Lustgarten“ hält, durchläuft der Film alles, was von urkomisch bis schmerzhaft auf der Skala zu finden ist. Hinzu kommt, dass der aktuelle Hollywood-Skandal dem ganzen noch unbeabsichtigten Zeitgeist verleiht. Die beiden Hauptdarsteller liefern absolut kompromisslose Auftritte. Ob es um die Fähigkeit, sich selbst zu veralbern, eklige bis schamlose Sachen zu machen, oder einfach nur um Nacktheit geht, kennen Jan Henrik Stahlberg als Pseudo-Philiosoph und -Casanova und Franz Rogowski als treudoofer Thorben keine Einschränkungen.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass Stahlberg selbst einen allgemein beliebten Film gar nicht will. „Fikkefuchs“ provoziert und schießt dabei oft über das Ziel hinaus. Das Gezeigte ist oft widerlich, verstörend und kaum erträglich. Dennoch bleibt ein handwerklich gut gemachter, interessanter, durchaus cleverer und über alle Maßen unkonventioneller Film, den aber wohl niemand mehr als ein Mal über sich ergehen lassen wird. (Leinwandreporter)