FEUCHTGEBIETE
Die Verfilmung des Bestsellers von Charlotte Roche ist gar nicht bieder ausgefallen. Wer hat
noch nie Rotz oder Ohrenschmalz gekostet? Poppiger Ekel-Spaß mit einer Hauptfigur zum Muschi über die Klobrille wischen.
Bitte um Reservierung und Abholung mindestens 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Beim Ticketkauf und Einlass gilt nach wie vor Maskenpflicht.
Masturbation, Intimrasur und Hämorrhoiden: Der explizite Stoff,
mit dem die deutsche Moderatorin Charlotte Roche 2008 schlagartig zur Skandal- und Bestsellerautorin zugleich wurde, schien
kaum verfilmbar. Nun schafft es "Feuchtgebiete" unter der Regie von David Wnendt ("Kriegerin") als amüsantes und provokatives
Feuerwerk zwischen Ekel, Tiefgang und jugendlichem Charme doch auf die Leinwand. Sie experimentiert beim Masturbieren gern
mit Gemüse. Körperhygiene ist ihrer Ansicht nach weit überschätzt. Sie provoziert ihre Umwelt, indem sie ganz unmädchenhaft
ausspricht, was andere nicht einmal zu denken wagen: Das ist Helen Memel!
David
Wnendt findet die richtigen Bilder für Charlotte Roches „Feuchtgebiete“ und verdichtet den Bestseller gekonnt auf 109 Film-Minuten
mit nur wenig unnötigem Beiwerk. Wer schon die Vorlage widerwärtig fand, überlegt es sich besser zweimal, ob er ins Kino geht,
aber wer das Buch mochte, wird vom Film begeistert sein und alle anderen sollten auch einen Blick wagen.(filmstarts.de)