BOOGIE NIGHTS
Paul Thomas Andersons schriller Trip durch die Pornofilmindustrie ist eine Zeitreise durch ein
Jahrzehnt der US-Pornoindustrie, und zugleich die Biografie eines Stars dieser Szene: Der unscheinbare Eddie Adams hat es
mit seinen 17 Jahren noch nicht weit gebracht. Er jobbt als Tellerwäscher in einem Nachtlokal. Doch gerade dort beginnt seine
steile Karriere als Pornstar, als er von Pornofilmer Jack Horner entdeckt wird.
Bitte um Reservierung und Abholung mindestens 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Beim Ticketkauf und Einlass gilt nach wie vor Maskenpflicht.
Eddie Adams lebt ein durchschnittliches Drecksdasein: Schule geschmissen, Mutter Alkoholikerin, Vater
nicht der Rede wert. Geld verdient er im Nachtclub, wo er dem Pornoproduzenten Jack Horner auffällt. Wir schreiben das Jahr
1977, Hardcore ist seit Jahren gesellschaftsfähig, und Eddie hat nun mal gewisse unbestreitbare Qualitäten wie Kapazitäten,
die ihn als Dirk Diggler rasch zu einem Star dieses sehr speziellen Sonnensystems machen. Dann kommen die 80er, AIDS und Video,
ganz zu schweigen von den Drogen – der Fall in die Strichergosse ist kürzer, als man glauben sollte ... Mark Wahlberg demonstriert,
dass er mehr ist als ein Herrenslipständer. Burt Reynolds manifestiert seinen Titanenstatus. Heather Graham und Julianne Moore
lassen einen fast bedauern, dass sie keine Pornokarrieren hatten, da ihre Wärme und Spontaneität dem Genre gut täten. Und
Philip Seymour Hoffman stiehlt als schwuler Tonmann allen die Schau, wenn er die Szene betritt. (R.H.)