WEISSER WEISSER TAG

Hvítur, Hvítur Dagur
Hlynur Palmason,, IS, DK, SE, 2019
109 min., OmdU
Spielfilm
Island, ein alleinstehendes Haus an einem abgeschiedenen Ort in betörend schöner Landschaft. Ein ehemaliger Polizist, dessen Frau vor kurzem bei einem Autounfall ums Leben kam verdächtigt einen Mann, ein Affäre mit seiner verstorbenen Frau gehabt zu haben. Seine obsessiven Nachforschungen stellen die Beziehungen zu seinen Nächsten – insbesondere zu seiner geliebten Enkelin – zusehends auf die Probe.
Hlynur Pálmason, empfiehlt sich nach seinem preisgekrönten Erstlingsfilm WINTER BROTHER erneut als visionärer Regisseur.

INFO: Um einen reibungslosen Tickerverkauf zu ermöglichen, bitte reservieren und frühzeitig die Karten abholen (mind. 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn). Nach aktuellem Sicherheitskonzept haben wir ein reduziertes Platzkontingent. Bitte um Verständnis! Wir freuen uns auf euer Kommen!

Bis in Hlynur Pálmasons zweitem Langfilm „Weißer, weißer Tag“ zum ersten Mal Menschen deutlich erkennbar im Bild auftauchen, dauert es eine ganze Weile. Denn zunächst folgt die Kamera einem Wagen, der durch eine nebelverhangene Landschaft fährt, bis er plötzlich und ohne ersichtlichen Grund geradeaus fährt, eine Leitplanke durchbricht und in einen Abgrund stürzt. Dann ein Schnitt und einige starre Einstellungen auf ein Haus, in sich durch das Wetter und den Lauf der Jahreszeiten verändernder Natur. Und nur bei genauem Hinsehen bekommt man mit, wie dieses Anwesen sich langsam verändert, wie dort gebaut wird, wie es nach und nach eine neue Gestalt annimmt und wie die ständig wechselnde Szenerie ganz langsam von Menschen bevölkert wird. Eine Anordnung, die sich später noch wiederholen wird. Zehn Minuten gehen so ins Land, getragen im Wesentlichen durch die Bilder (Kamera: Maria von Hausswolff) und die neoklassisch anmutende Musik aus der Feder von Edmund Finnis, bevor die ersten Worte fallen und man Kontakt zu den Menschen, ihren Gesichtern und ihren Geschichten aufnimmt, um die es hier geht.

Man merkt dem Film an, dass Hlynur Pálmason seine Karriere einst als bildender Künstler begann. Seine Art der Montage, des Bildaufbaus, des Spannungsbogens innerhalb der einzelnen Einstellungen und zwischen den Szenen erschaffen eine Atmosphäre, die Einsamkeit, Kälte (innere wie äußere), Isolation und unter der beherrschten Oberfläche Ingimundurs brodelnde Gefühle erahnen lässt, die sich langsam ihren Weg ans Licht bahnen. Wenn er seine über alles geliebte Enkelin mit einer schauerlichen und überaus drastischen Geistergeschichte quält, ahnt man, welcher Schmerz diesem Mann innewohnen muss und ist zugleich genauso verstört wie das Kind selbst. (kino-zeit.de)

»Kraftvolle und zugleich lebhaft durchdachte Erzählkunst« The Hollywood Reporter

»Erfreulich unkonventioneller Score« Screen Daily

»Ein Film von grandioser Bildlichkeit« Cineman.ch

»Nuanciert, komödiantisch, traurig, erschreckend, bewegend und aufregend. Brilliant.«  CultureFly.co.uk