DREI SÖHNE

Birgit-Karin Weber, DE, 2020
87 min., dt. OV
Dokumentarfilm
Der Film DREI SÖHNE blickt durch die Augen der Nachfolge-Generation auf die Geschichte der Überlebenden. Die Zweite Generation wird die Erinnerung einmal wachhalten müssen, wenn auch der letzte Zeitzeuge verstorben ist. Keine leichte Aufgabe inmitten einer Welt, die durch Kriege und Flüchtlingskrisen ständig neue Herausforderungen bietet. Und ganz nebenbei ist der Film auch eine Hommage an die wunderbare, lange Zeit vergessene Musik von Andrés Vater, dem Komponisten Szymon Laks.

Wir freuen uns sehr Thomas Frankl zu einem Gespräch im Anschluss an die Filmvorführung im schikaneder begrüßen zu dürfen! Bitte um Kartenreservierung. Bitte kommt zahlreich, Geimpft/Getestest/Genesen!

Krankheitsbedingt müssen wir das geplante Screening von DREI SÖHNE leider verschieben. Wir wünschen Thomas Frankl gute Besserung und hoffen auf ein baldiges Screening mit Filmgespräch!

Raphael Wallfisch ist ein international bekannter Cellist, André Laks ein Philosophieprofessor, Thomas Frankl ein Galerist. So unterschiedlich die individuellen Lebensläufe der drei Männer auch sind, so eint sie doch die Vergangenheit ihrer Eltern: Denn sowohl Raphaels Mutter als auch die Väter von André und Thomas sind Künstler. Und sie sind Überlebende von Auschwitz. Die Filmemacherin Birgit-Karin Weber vereint nun in ihrem Film DREI SÖHNE die Geschichten dieser Menschen, indem sie die Söhne über das Leben von und mit den Eltern erzählen lässt. Dabei wird nicht nur das schwere Schicksal der Überlebenden deutlich, sondern es zeigt sich auch die Bürde der nachfolgenden Generation, die Zeit ihres Lebens mit dem Trauma der Eltern leben musste und es stückweise auch übernommen hat. Denn alle Söhne fühlen sich dafür verantwortlich, die Kunst der Eltern weiter in die Welt zu tragen. So unterstützt Raphael seine Mutter, die bekannte Anita Lasker-Wallfish, bei ihren Auftritten und Lesungen mit seiner Musik, Thomas führt in Wien eine Galerie, in der er die Kunst seines Vaters Adolf Frankl ausstellt und André kümmerte sich zeitweise um die Wiederveröffentlichung der Musik seines Vaters Szymon Laks. In langen Interviews, in denen die große Vertrautheit zwischen den Befragten und der Filmemacherin deutlich wird, sprechen sie offen und ehrlich über die inneren Konflikte, die diese Lebensaufgabe mit sich bringt – und auch über die Mauer des Schweigens, die in allen Elternhäusern aufgebaut wurde und die eine Aufarbeitung der Thematik umso schwieriger macht. Unterlegt wird Webers Dokumentarfilm von Szymon Laks‘ Kompositionen, die den Ton der Erzählung setzen und sie noch um eine interessante Ebene erweitern. DREI SÖHNE ist ein Dokumentarfilm, der mit großer Ruhe und Tiefe ein wichtiges und vielschichtiges Thema behandelt. Und der dank seiner wunderbar ausgewählten Protagonisten kluge Reflexionen über den Umgang mit Historie und persönlichen Erinnerungen ermöglicht. (FBW)