GHOST TOWN ANTHOLOGY
Répertoire Des Villes Disparues
In einem 215-Seelen-Ort in Kanada kommt ein junger Mann durch einen (möglicherweise selbst herbeigeführten)
Autounfall ums Leben. Seine Mutter und sein Bruder sind starr vor Schmerz, während das winterliche Städtchen von unheimlichen
Vorgängen heimgesucht wird: Unbekannte Menschen stehen auf den Feldern, die Toten scheinen zurückzukehren. "Independentregisseur
Denis Coté, versiert im Beobachten marginaler Milieus, führt Unheimlichkeit eng mit Trauer, in einem lose gewobenen und doch
fesselnden Ensembleplot. Kauziges, Traumatisches, Übernatürliches: Alles bleibt Andeutung; so wird Dorfleben und -sterben
zur Symptomlandschaft. Toller Film." (Dr. Robnik / falter)
Irénée-les-Neiges ist eine abgelegene Ortschaft mit nur 215 Einwohnern irgendwo in Quebec. Als der
junge Simon Dubé bei einem Autounfall ums Leben kommt, gerät der geregelte und beschauliche Alltag aus dem Takt. Über die
näheren Umstände des Unglücks wird nur ungern gesprochen. Für Simons Eltern und seinen Bruder scheint mit der Trauer die Zeit
an Bedeutung und Sinn zu verlieren, und diese Stimmung überträgt sich allmählich auch auf andere. Der Pragmatismus der Bürgermeisterin
läuft immer mehr ins Leere, das ältere Ehepaar kann nicht mehr in Ruhe seine schrulligen Gewohnheiten pflegen. Verschneite
und frostige Wintertage dehnen sich ins Unendliche. Etwas kaum Fassbares senkt sich wie ein Schleier über die Gegend. Mysteriöse
Gestalten treten aus dem Nebel und treiben seltsame Dinge. Um die irreale Stimmung zu verstärken, wurde der Film auf 16mm
gedreht. Hinter den grobkörnigen und flirrenden Zelluloidbildern scheinen sich Geschichten aus anderen Zeiten zu verbergen.
Was fremd erscheint, ist manchmal vertrauter als man ahnt.
„Ghost Town Anthology“
ist ein erstaunlich zärtlicher Geisterfilm und ein atmosphärischer Abgesang auf ganze Landstriche außerhalb der großen Städte,
die schon bald nahezu vollständig verwaist sein werden." (Filmstarts)