Les Garcons Sauvages / The Wild Boys

SURREALISMUS IN SCHWARZ/WEISS: MAN BRAUCHT DAS ROT NICHT ZU SEHEN, UM DEN SCHMERZ ZU ERAHNEN
Betrand Mandico , FR, 2017
110 min., OmdU
Spielfilm
Das vom Cahiers du cinéma zum besten Film des Jahres gekürte Spielfilmdebüt ist ein surrealer, transformativer Trip in experimenteller Bildsprache, frei nach einem Roman von William S. Burroughs. „Gefilmt in flirrendem Schwarzweiß mit surrealen Farbspritzern. Als hätte Guy Maddin und Kenneth Anger einen von Joseph Conrads Alpträumen für einen Sexploitation-Produzenten verfilmt.“ (The New York Times)
Nach der grausamen Vergewaltigung und Ermordung ihrer Lehrerin werden die 5 minderjährigen Täter in die Obhut eines mysteriösen Schiffskapitäns übergegeben. Er verspricht den Eltern, dass die Söhne nach der gemeinsamen Reise keine Gefahr für die Gesellschaft mehr darstellen werden. Nach nur kurzer Zeit auf einer seltsamen tropischen Insel, wo die Jungen aus penisähnlichen Pflanzen trinken und sich an Erdlöchern vergehen, ist nichts mehr wie es zu gewesen sein scheint.

Das vom Cahiers du cinéma zum besten Film des Jahres 2018 gekürte Spielfilmdebüt des französischen Regisseurs Bertrand Mandico ist eine surreale Odyssee, erzählt in experimenteller Bildsprache. Was wie eine düster-märchenhafte Interpretation von A CLOCKWORK ORANGE beginnt, lässt schon bald alle inhaltlichen Assoziationen mit bisher Gesehenem hinter sich. Dass der Film in seiner freien Interpretation eines William S. Burroughs Romans zudem den Geist der Beatniks atmet, rundet das Meisterwerk atmosphärisch ab. THE WILD BOYS ist eine knapp zweistündige, verstörende Transformation auf allen möglichen Ebenen: Am Ende ist nichts mehr wie es war.

„Das gelegentliche Flackern des schwarz-weißen 16mm-Material lässt Assoziationen an die Abenteuerfilme der frühen Tonfilmära aufkommen und in den kurzen Farbsequenzen könnte auch Mario Bava höchstpersönlich die bunten Lichter gesetzt haben.“ kino-zeit.de

„The Wild Boys lässt den Abenteuerfilm mit dem Erotikfilm, den Film noir mit dem Fantasy verschmelzen, ist überbordend und absolut frei in seinen ästhetischen Mitteln.“ artechock.de

„Some might find the movie outrageously self-indulgent, but I was drawn into its hermetically sealed world of oddness – and Mandico pays attention to character to a degree that experimental film-makers often don’t bother with.” The Guardian

 „Ein schmutzig-süßer erotischer Traum.“ (filmcomment)

„Ungehemmt und zutiefst bizarr. Mandico hat einen unbändig seltsamen Debütfilm abgeliefert.“ (The Guardian)