The Silence of Others
Mehr als 40 Jahre nach Francos Tod scheint Spanien von einer
Amnesie erfasst. Franco? Schnee von gestern - wozu diese alten Geschichten aufwärmen? Mitverantwortlich dafür ist ein Amnestiegesetz,
dass die Verbrecher_innen des Regimes nach dem Tod Francos vor Strafverfolgung schützte. Doch nun wehrt sich eine Gruppe Überlebender
gegen dieses kollektive Vergessen, ihre grausamen Erlebnisse sollen endlich Gehör finden. Ihr Kampf um Gerechtigkeit bringt
sie bis an ein Gericht in Argentinien, das helfen soll, die Schuldigen in Spanien zur Verantwortung zu ziehen. Doch können
sie Jahrzehnte eines nationalen Vergessens überwinden? (JW)
Screening in Kooperation mit Cineme For Peace
FREE ENTRY / FREIER EINTRITT
ACHTUNG PROGRAMMÄNDERUNG: Der im Print-Programm angegeben Termin am 15.04 musste leider auf 22. April verschoben werden. NEUER SCREENING TERMIN: 22. April um 20:00
Screening in Kooperation mit Cineme For Peace
FREE ENTRY / FREIER EINTRITT
ACHTUNG PROGRAMMÄNDERUNG: Der im Print-Programm angegeben Termin am 15.04 musste leider auf 22. April verschoben werden. NEUER SCREENING TERMIN: 22. April um 20:00
Dass sein Peiniger nur wenige Meter von ihm unbehelligt lebt, kann und
will José Galante nicht verstehen. Maria Martín kämpft dafür, dass die Gebeine ihres Mutter aus dem Massengrab exhumiert und
neben denen ihrer Vaters bestattet werden. Da jedoch das 1977 von einer großen Mehrheit des spanischen Parlaments beschlossene
Amnestiegesetz nicht nur die Freilassung aller politischen Gefangenen garantierte, sondern auch jegliche Strafverfolgung der
unter Franco stattgefundenen Diktaturverbrechen verbot, bleiben viele Gräueltaten bis heute unaufgeklärt. Über einen Zeitraum
von sechs Jahren sprachen die Filmemacher mit Opfern, Angehörigen und Menschenrechtsanwälten über deren langjährigen Kampf
um Schuldeingeständnisse und eine Aufhebung des Amnestiegesetzes. Sie dokumentieren, wie eine Bewegung buchstäblich vom Küchentisch
aus große Aufmerksamkeit gegen verdrängtes Unrecht erzeugen und einen international angelegten Prozess bewirken konnte, bei
dem gegen 20 ehemalige Täter des Franco-Regimes Haftbefehle ausgestellt wurden. Intelligent montiert und in symbolhafter Bildsprache
zeichnet der Film ein Abbild einer noch immer zwischen Vergessen und Vergangenheitsbewältigung tief gespaltenen Gesellschaft.
(berlinale)