WILLKOMMEN IN ÖSTERREICH - DER FILM

Michael René Sell, AT, 2018
30 min., OV
Filmperformance
In 'Willkommen In Österreich' lässt Michael René Sell die Knopfkamera des Performers mit den Kommentierenden aufeinandertreffen und erzählt durch die Inszenierung des digitalen Raums dessen Absurdität und formuliert, durch einen Abend der weit über das Medium Film hinausgeht, gleichzeitig eine Idee wie damit umgegangen werden kann.

Vorverkauf HIER
Eintritt 5.-

Der Film beginnt am Mahnmal gegen Krieg und Faschismus. Zittrig, unübersichtlich und hastig gibt die Knopfkamera die Bewegungen des Performers wieder, lässt vermuten was dieser mit einem Akkuschrauber zusammenbaut und schleppt sich unter Schleifgeräuschen mit ihm über die Kärtnerstrasse bis hin zum Stephansdom. Dort steigt die Kamera nach oben und blickt auf jene Menschen herab, die gerade die 12 Uhr Messe verlassen und pendelt sich gegen Ende auf einen Ausschnitt der Stephansdomrosette ein, bevor sie von der Wiener Polizei festgenommen und abgeführt wird.

Kurze Zeit später:
In der Kommentarsektion der Heute Zeitung wird eine Performance am Stephansplatz ausgiebig diskutiert. In 188 Beiträgen lassen User ihrem Hass über Nichtstuer und linke Aktivisten freien Lauf, verteidigen was ihnen lieb und eigen ist, nehmen an Umfragen teil und spekulieren über die Intelligenz des „Künstlers“, sowie die ihrer Dialogpartner:

Ingrid Schmid: die würde ich in ein arbeitslager schicken dann würden ihnen die blöden ideen vergehen
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Phil Kleber: Wie im III. Reich?
Ingrid Schmid: Ja oder in die Psychatrie weil ganz dich is der sicher nicht
Marion Bartels (at Ingrid Schmid): Bei ihnen scheint auch so einiges lose zu sein!

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Ingrid Schmid: Na wie sie meinen ich habe zumindest mein lebenlang gearbeitet und mein Gehirn funktioniert mit 63 noch tadellos
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Im Anschluss: Interview mit Michael René Sell und Publikumsgespräch