PHAIDROS

Mara Mattuschka, AT, 2018
98 min., dt. OV
Spielfilm
Ein Wirbelwind von einem Genre-Hybriden, in dem nichts straight, sondern alles quer gedacht und gemacht ist. Der gleichnamige platonische Dialog über die Vorzüge und Nachteile der (homo)erotischen Liebe wird zum Backstage-Drama an der Sprechbühne, zur beklemmenden Faustiade und schließlich als Krimi-whodunnit neu imaginiert. Dazu glänzende set pieces eines queeren, ins Traumhaft-Surreale verschobenen Wiens der Bars, Cafés und Nachtclubs, bevölkert von einem Ensemble artifizieller, tragikomischer Figuren.
In Mara Mattuschkas neuestem Film PHAIDROS geht es um Machtverhältnisse in der LGBT/Queer-Szene einer Großstadt der Gegenwart. Platons gleichnamiger Dialog mit Sokrates wird auf der Theaterbühne von den Schauspielern Emil und Werner Maria geprobt. Doch der Probenprozess gestaltet sich alles andere als einfach, denn die Grenzen zwischen Freundschaft und sexueller Anbahnung verschwimmen alsbald auch abseits des Bühnengeschehens. Das schrille, burlesk-karnevaleske Szenario mündet in grotesken Dreiecks- und Vierecksgeschichten. Als schließlich Werner Maria unter rätselhaften Umständen zu Tode kommt wird aus dem Theaterstück ein handfester Kriminalfall.

"Schauspiel ist Macht!“ In Phaidros ist alles Schauspiel, und alles ist Macht, ob auf der Bühne oder jenseits dieser." (Diagonale)


Bestes Kostümbild Spielfilm: Peter Paradies für Phaidros
Begründung der Jury: „Die Kostüme verleihen diesem Film außerordentlich viel exzentrische Persönlichkeit. Performance steht im Zentrum dieses kunstvollen Projekts, und die Kostüme verkörpern diesen Geist. “


Bestes Szenenbild Spielfilm: Paul Horn und Moritz M. Polansky für Phaidros
Begründung der Jury: „Dieser Film zeigt uns eine ganz atmospährische Welt, mit regelrechter Lust am überraschenden Detail, und variiert dabei spielerisch Elemente ganz unterschiedlicher Genres.“