FluidØ

Shu Lea Cheang, DE, 2017
80 min., OmU
Spielfilm
2060. Die Welt ist von Aids befreit, aus vereinzelten Virusmutationen lässt sich jedoch eine neuartige Droge gewinnen, die zum Rauschmittel des 21. Jahrhunderts wird. Dystopischer Science-Fiction, erzählt als Dekonstruktion der vorgegebenen patriarchalen Normen von Sexualität, in dem es um den ökonomischen Wert von Körperflüssigkeiten geht.
Tickets 5€
Der parapornografische Science-Fiction-Film von Shu Lea Cheang („I.K.U.„) übertritt Grenzen: Dargestellt wird Sex zwischen allen Geschlechter, wobei die herkömmlichen Konstrukte von homo, hetero oder bi bald verschwimmen. In ihrer gesellschaftskritischen Zukunftsvision untersucht die in Taiwan geborene Filmemacherin die Verflechtungen zwischen Sex und Ökonomie. Das Resultat ist eine orgiastische Film-Performance, die auf der Berlinale 2017 in der Sektion Panorama gezeigt wurde. (kino.de)

Im Jahr 2060 ist Aids nahezu ausgerottet, doch in einigen Menschen ist das HIV-Virus mutiert. Das Ejakulat der sogenannten ZERO GENs wiederum ist ein extrem starkes Rauschmittel, das unter dem Namen DELTA zur Modedroge des 21. Jahrhunderts aufsteigt. Aufgenommen wird DELTA über die Haut. Die Droge übertrifft selbst Kokain und ist stark suchterzeugend. Um die wertvolle Körperflüssigkeit zu produzieren, entstehen Untergrundnetzwerke, in denen Menschen verkauft und hin- und hergeschoben werden wie Waren. Dem Gegenüber steht eine rigorose Geheimpolizei, die nach den ZERO GENs sucht.

Die Zukunft ist klaustrophobisch. Blitze zucken über Berlin, Archivaufnahmen von Demos lassen über den Protestierenden den Himmel erahnen, das war es dann schon mit dem Außen. Um AIDS ging es einst, im Jahr 2060 ist daraus etwas anderes geworden, das Virus ist mutiert. Aus den Körperflüssigkeiten der Träger lässt sich eine machtvolle Droge gewinnen. Die apathischen Menschen in den U-Bahn-Stationen werden von Androiden im Auftrag der Regierung nach dem Gen gescannt...

„Die in Taiwan geborene Multimediakünstlerin und Filmemacherin Shu Lea Cheang gilt zurecht als eine der führenden Persönlichkeiten der zeitgenössischen Bewegtbildkunst. Ihre Zukunftsvision im Film FluidØ vereint viele Realängste der heutigen Zeit und wirft sie in den Mixer, dessen Motor der angstfreie Punk einer No-Future-Attitüde ist. Wie in ihren vorausgegangen Werken spielt die Underground-Herkunft eine große Rolle.“ Berlinale Kurator Wieland Speck

„Während der 80er und 90er lebte ich in New York City und war Teil der Performance- und Independent-Film Community in Downtown New York. Dies war eine Zeit von Straßen- und Protestaktionen, Clubbing, Sex, Drogen und der AIDS-Epidemie. Wir verloren viele Freunde an die Krankheit. In meinem Film FLUIDØ wird der Virus zur Heilsbringung - mein Versöhnungsversuch in Bezug auf den Schmerz einer verlorenen Intimität.“ Regisseurin Shu Lea Cheang

„zeigt eine skurrile Science-Fiction-Welt als Fest der Ejakulate“
Melodie und Rhythmus
 
„in Fluido werden in erster Linie Körperflüssigkeiten ausgetauscht, nicht Wörter“
„faszinierend, weil es nichts mit dem gemein hat, was sonst auf deutschen Leinwänden zu sehen ist.“
Film-Rezensione.de
 
„Klassisches Underground-Kino“
diezufunft.de
 
„unkonventionelle Story, viele skurrile Momente“
„ungehemmter Bilderausch“
Spielfilm.de
 
„Porno als Trash-Kunstwerk“
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